Pelzel; Wohnig: Zur Funkion(alisierung) politischer Bildung in Krisen- und Transformationszeiten

Politische Bildung wird in Zeiten gesellschaftlicher Krisen und Transformationen als zentrale Ressource verstanden, um demokratische Werte zu sichern. Dabei ist sie jedoch von normativen und institutionellen Vorgaben geprägt, die auf Prävention, Resilienz und Anpassung abzielen. Diese Leitmotive fördern die Funktionalisierung politischer Bildung. Der Beitrag untersucht, wie politische Bildung in, für und durch Krisen zu einer Politisierung gesellschaftlicher Selbstverständigungsprozesse beitragen kann, ohne sich Problemlösung funktionalisieren zu lassen. Dabei wird der Einfluss hegemonialer Konzepte wie Prävention und Resilienz analysiert, die oft individuelle Veränderungen anstatt gesellschaftlicher Strukturen hinterfragen. Der Beitrag plädiert für eine politische Bildung, die sich ihrer normativen Grundlagen bewusst ist, Machtfragen thematisiert und Lernräume schafft, die über individualisierte Lösungsansätze hinausgehen. Politische Bildung soll transformative Prozesse anregen, indem sie sich kritisch mit ihrer eigenen Rolle innerhalb krisenhafter Gesellschaftsverhältnisse auseinandersetzt.

Pelzel, Steffen; Wohnig, Alexander (2024): Zur Funkion(alisierung) politischer Bildung in Krisen- und Transformationszeiten. In: POLIS 1/2024. Wochenschau Verlag. S. 7-10

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