Kenner beleuchtet die Rolle von BNE und Demokratiebildung als zentrale bildungspolitische Querschnittsaufgaben in Zeiten multipler Krisen. Angesichts globaler Herausforderungen wie Klimawandel, Biodiversitätsverlust, sozialer Ungleichheit und geopolitischer Konflikte wird Bildung zunehmend als Schlüssel zur gesellschaftlichen Transformation verstanden. Dabei kritisiert der Autor ein verkürztes Verständnis von BNE, das individuelle Verhaltensänderungen in den Vordergrund stellt, anstatt politische und strukturelle Machtverhältnisse zu reflektieren. Vielmehr müsse Bildung mehr Räume schaffen für kritische Auseinandersetzungen, partizipative Lernprozesse und politisches Denken in Alternativen. Demokratiebildung und BNE sollten nicht nur Wissen vermitteln, sondern junge Menschen befähigen, sich als aktive Mitgestaltende gesellschaftlicher Transformationsprozesse zu verstehen. Voraussetzung hierfür ist eine Erweiterung politischer Bildung sowie die Öffnung schulischer Strukturen für demokratische Praxis und Diskursräume.
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Kenner, Steve (2025): Bildung für nachhaltige Entwicklung und Demokratiebildung. Zwei Querschnittsaufgaben für die Schule im Spannungsfeld
zwischen Normativität und Kritik. In: Achour, S./ Pech, D./ Sieberkrob, M. (Hrsg.): Handbuch Demokratiebildung und Fachdidaktik. Frankfurt a.M.: Wochenschau Verlag. S. 225-235