Kleinschmidt: Toward a decolonial shift in citizenship education: Empirical insights into German classrooms

Malte Kleinschmidt analysiert in diesem Beitrag die Vorstellungen von Schüler*innen zu Globalisiertung, Migration und gesellschaftlicher Vielfalt im Kontext deutscher Schulen. Anhand qualitativer Interviews zeigt er auf, dass koloniale Denkweisen tief im Alltagswissen verankert sind. Dazu zählen u. a. Vorstellungen über den vermeintlich überlegenen Westen oder defizitorientierte Narrative über den Globalen Süden. Der Autor plädiert für eine dekoloniale Wende in der politischen Bildung, die über die reine Wissensvermittlung hinausgeht und auf Irritation, kritische Reflexion und das „Verlernen“ kolonialer Wissenssysteme setzt. Kleinschmidt stützt sich dabei auf postkoloniale und radikaldemokratrische Ansätze, um politische Bildung als Raum für Subjektwerdung, Kritik und emanzipatorisches Lernen zu konzipieren. Politische Bildung soll Schüler*innen dazu befähigen, Machtverhältnisse zu erkennen und zu verändern.

Der Fachbeitrag steht hier zum Download zur Verfügung.

Kleinschmidt, M. (2024). Toward a decolonial shift in citizenship education: Empirical insights into German classrooms. Journal of Social Science Education, 23(4), 1–19. https://doi.org/10.11576/jsse-7073