Gottschlich: Gerechtigkeit

Daniela Gottschlich diskutiert zentrale Konzepte einer nicht-anthropozentrischen Umweltethik und deren Bedeutung für Gerechtigkeit in der Politischen Ökologie. Sie diskutiert Ansätze, Tieren eine eigene Würde und einen rechtlichen Anspruch auf ein gutes Leben zuzuschreiben. Sie plädiert dafür, nicht-menschliche Lebewesen als Subjekte mit schützenswerten Eigeninteressen zu begreifen. Im zweiten Teil wird die Entwicklung der Eigenrechte von Natur analysiert. Anhand internationaler Beispiele wird gezeigt, wie sich indigene Weltbilder in moderne Rechtssysteme eingeschrieben haben. Dabei entstehen neue Formen relationaler Gerechtigkeit, die das Verhältnis zwischen Mensch und Natur nicht als hierarchisch, sondern als wechselseitiges Geflecht verstehen. Die politische Praxis ökologischer Gerechtigkeit wird so zu einem umkämpften Feld, in dem unterschiedliche Akteure mit konkurrierenden Interessen auftreten. Der Text macht deutlich, dass Gerechtigkeit in der Politischen Ökologie nicht nur normativer Maßstab, sondern transformative Praxis ist und das Ziel verfolgt, gerechtere Verhältnisse zu schaffen.

Der Fachbeitrag steht hier zum Download zur Verfügung.

Gottschlich, D. (2022): Gerechtigkeit. In D. Gottschlich, S. Hackfort, T. Schmitt & U. von Winterfeld (Hrsg.), Handbuch Politische Ökologie: Theorien, Konflikte, Begriffe, Methoden (S. 255–264). Bielefeld: transcript Verlag. https://doi.org/10.14361/9783839456279